Gefunden werden im WWW: Welche Domain ist für mein Business sinnvoll? Ein Gastbeitrag von Gertrude Mauerbauer

Die Domain ist so wichtig, wie die Marke eines Unternehmens: ein wesentlicher Baustein für den Erfolg. So wählen Sie die richtige.

Wer braucht eine Domain? 

Ganz klar: Jede unternehmerisch tätige Person und jede Firma. Es soll noch immer Betriebe geben, die gut ohne Präsenz im Web (über)leben können. Sehr viele sind es nicht mehr, denn auch wenn ein Angebot absolut offline funktioniert, so findet die Suche nach Information (nach Produkten, Dienstleistungen, Telefonnummern, Öffnungszeiten, etc.) heute weitestgehend im Internet statt. 

Eine Domain – was ist das denn genau? 

Auch wenn das Internet bisweilen chaotisch erscheint – es gibt aber doch eine gewisse Ordnung: Jeder Inhalt im Web muss eine eindeutige Adresse (Domain) haben. Jede Domain besteht zumindest aus zwei Teilen: einem Namen und einer Top-Level-Domain (TLD, das ist der Zusatz hinter dem Punkt), also z.B. www.domainname.com. 

  • www vorneweg ist nicht zwingend erforderlich, aber so gebräuchlich, dass es von den meisten Usern automatisch verwendet wird.
  • Der anschließende Name ist grundsätzlich frei wählbar, meist sind mindestens 2, maximal 63 Zeichen erlaubt. Möglich sind Buchstaben und Ziffern sowie der Bindestrich. 
  • Die TLD kann entweder länderbezogen sein, jeder Staat hat von der internationalen Verwaltungsstelle ein Länderkürzel zugewiesen bekommen, zB .at für Österreich, .de für Deutschland, .eu für europäische Anbieter.
    „Generische“ TLD sollen eine gewisse thematische Zuordnung des Inhaltes zeigen, zB .com wurde für alle kommerziellen Inhalte eingeführt, .org für Organisationen, etc. 
    In den letzten Jahren sind eine Unzahl neuer generischer TLD freigegeben worden, die in manchen Fällen sinnvoll sein können, sehr häufig aber außer höheren Kosten keinerlei Zusatznutzen bieten – z.B. www.wiener-birnen.bio würde eine wichtige Information bereits in der Domain zeigen, www.winterreifen.best wird hingegen kaum Vorteile zeitigen. 

Welcher Name? Welche TLD? 

Auf eine kurze Formel gebracht: kurz – leicht verständlich – gut merkbar – TLD zum Inhalt passend. Domainnamen sollen zwei Adressaten gleichermaßen ansprechen: die potenziellen Besucher/innen der Website und Suchmaschinen. 

Suchmaschinen bedient man am besten, indem im Domainname ein Schlüsselwort vorkommt, das die Produkte/Dienstleistungen beschreibt, die angeboten werden. Schlüsselwort-Kombinationen können in Einzelfällen sinnvoll sein, von einer Aneinanderreihung vieler Begriffe ist aber abzuraten. 

Der Firmennamen als Domain? 

Im Sinne einer stimmigen Außendarstellung kann es sehr sinnvoll sein, den Namen auch als Domain zu verwenden, etwa wenn man selber die „Marke“ des Unternehmens ist (Berater/in, Personal Trainer, Designer/in, … z.B. www.anna-veith.at). 

Auch bereits gut etablierte Firmennamen sollten nach Möglichkeit als Domain verwendet werden.? Hilfreich ist es auch, wenn das Schlüsselwort im Firmennamen enthalten ist (z.B. Mayer-Holz). 

Zusätzlich zu Firmennamen sind natürlich auch Markennamen gut als Domain geeignet. Wichtig ist dabei, die Marke vorab eintragen zu lassen und auch künftige Expansionsmöglichkeiten durch entsprechende Begrifflichkeiten und Ausweitung des Markenschutzes auf weitere Länder frühzeitig abzusichern. 

Es empfiehlt sich auch, ähnliche Schreibweisen/Vertipper-Domains zusätzlich zu registrieren, um zu verhindern, dass die eigenen Interessent/innen beim Mitbewerb landen.

Umlaute im Firmennamen sollten in der Domain besser durch ae, oe, ue ersetzt werden. Es ist zwar technisch und rechtlich möglich, ä, ö oder ü zu verwenden, aber auf englischen Tastaturen sind diese Buchstaben nicht vorhanden. Außerdem sollen ja auch Emailadressen mit der Domain verwendet werden, und für Mail-Server stehen nach wie vor keine Umlaute zur Verfügung. 

Beschreibende Begriffe oder Phantasienamen 

Wenn Firmen- oder Markenname nicht als Domainname in Frage kommen, stehen Begriffe zur Auswahl, die das Angebot möglichst gut beschreiben (z.B. reitstiefel-linz.at). Regionale Zusätze können bei lokalem Angebot eine gute Ergänzung sein, sich bei späteren Expansionsplänen aber auch hinderlich auswirken. Wichtig sind Ortsangaben, wenn es sich um regionale Spezialitäten handelt, z.B. Wachauer Marillen.

Auch frei erfundene Phantasienamen können durchaus zum Erfolg führen, es sollten aber, wie bei der Auswahl eines Phantasie-Firmennamens unerwünschte Assoziationen vermieden werden.

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Dieser Beitrag wurde am 7.12. auf Port41 veröffentlicht.

Gertrude Mauerbauer ist im Projektmanagement und Webmarketing bei Akaryon GmbH tätig. Akaryon ist der IT-Partner der Guten Agentur.