MACH DICH GLÜCKLICH! Einfache Strategien für ein glücklicheres Leben. Eine Nachlese zum Kreativ-Frühstück vom 23.10.

Neben den Frühstücks-Stammgästen lockte das Thema „Glück kann man lernen“ auch viele Branchenneulinge ins Café Edison. Bei mir zu Gast war  Margot Maaß. Sie ist Vortragende und Trainerin. Als „Sinnstifterin“ unterstützt sie Menschen und Unternehmen dabei, die Erkenntnisse aus der Glücksforschung und der Positiven Psychologie umzusetzen.

Hier eine Zusammenfassung der lebhaften, sehr offen geführten Diskussion:

Klar, dass man nicht immer glücklich sein kann, aber man kann trainieren, die Anzahl der Glücksmomente zu steigern und auch aus Tiefs schneller und unbeschadeter herauszukommen.

Der Psychologe und Glücksforscher Martin Seligman geht davon aus, dass man für ein gelingendes Leben sowohl kurzfristige Glücksmomente (Was macht dich im Moment glücklich?) als auch Lebenszufriedenheit (Was macht dich nachhaltig zufrieden?) braucht. Seligman, der maßgebliche Treiber der Positiven Psychologie, hat in seinem Hauptwerk „Flourish“ (=Aufblühen) 5 Faktoren identifiziert, die maßgeblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Hinter dem Akronym PERMA stecken folgende „Glücks-Hebeln“:

P= Positive Emotionen: Beobachten wir, welche Situationen Glücksmomente in uns auslösen und trachten wir danach, diese zu vervielfachen. Positive Gefühle wirken weniger stark als negative. Für eine gesunde Psyche und ein ausgeglichenes Leben brauchen wir dreimal so viele gute Gefühle wie schlechte, also ein Verhältnis von 3:1. Eine stabile Liebesbeziehung braucht übrigens ein Verhältnis von 5:1.

E= Engagement = Wenn wir in der Tätigkeit, die wir verrichten aufgehen, eventuell sogar in einen Flow-Zustand kommen, umso zufriedener sind wir.

R= Good Relationships = Gute Beziehungen sind nachweislich das was uns am glücklichsten macht und uns lange gesund erhält.  

M= Meaning = Je Sinn-stiftender wir unser Leben empfinden, umso glücklicher empfinden wir es.

A= Accomplishment= Die vollbrachte Leistung macht uns stolz und glücklich. Teilziele werden leichter erreicht und geben uns daher öfter ein positives Gefühl, das uns motiviert weiterzumachen. Am Ende eines Projekts nicht das Feiern vergessen! 

So werden wir glücklicher!

Dankbarkeit
ist ein wichtiger Schlüssel für ein glücklicheres Leben. Eine einfache Übung, die schnell Wirkung entfaltet ist das Dankbarkeitstagebuch. Dabei nimmt man sich abends ein paar Minuten Zeit, um (mind.) 3 schöne Erlebnisse aufzuschreiben (die Verschriftlichung ist wichtig), für die man dankbar ist. Das können auch ganz kleine Dinge sein, wie ein Kompliment, das man bekommen hat, ein Lächeln von einem/einer Unbekannten, oder große wie Gesundheit …

Random Acts of Kindness
Was ebenfalls zum eigenen Glück beiträgt, ist Freundlichkeit anderen gegenüber. Machen wir doch öfter anderen – ernstgemeinte – Komplimente; lassen wir den Gestressten an der Supermarktkassa den Vortritt; danken wir jemandem, der das viel zu selten hört. Geschenke machen nicht nur den Beschenkten glücklich, sondern vor allem den Schenkenden!

Positive Gedanken im Alltag
Der Autofahrer, der im Schneckentempo vor uns herzuckelt, macht das – mit größter Wahrscheinlichkeit – nicht uns zu Fleiß, sondern weil er eventuell:

  • Seine Brille vergessen hat, eine Geburtstagstorte am Beifahrersitz hat, sein Auto kaputt ist und er zur Werkstatt unterwegs ist

Üben wir, das Negative nicht immer auf uns zu beziehen. Je mehr wir das Positive wahrnehmen und es benennen umso mehr Glücksbotenstoffe setzt unser Körper frei.

Lächeln: Fake it, ´til you feel it!
Margot Maaß wies auf ein Youtube-Video der legendären Motivationstrainerin Vera Birkenbihl hin, in dem diese erklärt, dass unser Gehirn nicht zwischen echtem und gefaktem Lächeln unterscheiden könne. Daher: Auch wenn die Stimmung schlecht ist: Lächeln! Nach 1 Minute strömen die Endorphine durch den Körper und es geht einem objektiv besser!

Singen, Tanzen, Sport
Musik ist offenbar für viele Menschen ein Glückshebel. Petra Kulvicki von der Agentur Element Q, erzählte, dass sie oft beim Laufen in der Natur mit Musik in den Ohren von Glück erfüllt würde.

Alexandra Fieder-Lehmann gestand, dass sie ihre Endorphine-Ausschüttung ankurble, in dem sie im Wald tanze und singe – sofern niemand in der Nähe sei. Der Hund hätte sich schon dran gewöhnt…

Fazit eines Kreativ-Frühstücks bei dem auch viel gelacht wurde: Wenn wir regelmäßig üben, dem Schönen und dem Guten in unserem Leben mehr Beachtung zu schenken und außerdem zu uns selbst und zu anderen freundlich(er) sind, machen wir uns und die Welt ein bisschen glücklicher 😊

Links

  • Das erwähnte Video von der großartigen, leider schon verstorbenen, Vera Birkenbihl: „In jeder Situation ein Lächeln bewahren können und warum…“:
  • Zum Thema Stärken: Wenn wir unsere Stärken einsetzen, erleben wir uns authentisch, lebendig und wirksam. Sie helfen uns beim „Aufblühen“. Hier findet man einen wissenschaftlich fundierten Online-Fragebogen: https://www.charakterstaerken.org/
  • Wer an einer Weiterbildung zum Thema Glück / Positive Psychologie ist: Der nächste Lehrgang der Sinnstifter startet im März 2020. Details gibt es hier.

Literatur

  • Die Macht der guten Gefühle – Wie eine positive Haltung ihr Leben dauerhaft verändert (Barbara L. Fredrickson)
  • Flourish – Wie Menschen aufblühen (Martin Seligman)
  • Glück – The New World Book of Happiness
  • Glück kommt selten allein (Eckart von Hirschhausen)
  • Glücklicher (Tal Ben-Shahar)
  • Glücklich sein – Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben (Sonja Lyubomirsky)
  • Limbi – Der Weg zum Glück führt durchs Gehirn (Werner Tiki Küstenmacher)
  • Flow – Der Weg zum Glück (Mihaly Csikszentmihaly)
  • Das Café am Rande der Welt (John Strelecky)
  • The Big Five for Life – Was wirklich zählt im Leben (John Strelecky)

A propos Dankbarkeit

Wir sagen sagen Danke für die uns geschenkte Zeit und Aufmerksamkeit! Und danke auch an Florian Wieser für die schönen Fotos!