Her mit eurer Marie – ein Sommer-Rant.

Selten hat ein Beitrag meines Newsletter so zahlreiches Feedback hervorgerufen wie der von letzter Woche. Daher möchte ich ihn auch hier veröffentlichen:

„Mari€“ – so heißt jetzt der Newsletter der WKO. Was mich – die sich seit 15 Jahren als ehrenamtliche Funktionärin in dieser Organisation für deren Veränderung zum „Guten“ einsetzt – ziemlich aufregt.

Zwar finden die einen den Namen gelungen, weil es in einer Interessensvertretung der Wirtschaftstreibenden ja auch um Geld gehen muss und der Name – zumindest – von Humor zeugt.

Für mich, die die Institution (zu?) gut kennt, hat das nix mit Humor sondern mit schmerzlicher Ehrlichkeit zu tun.

Die Wirtschaftskammer ist ein egoistisches, selbstreferenzielles, undemokratisches Geflecht aus reichen, und/oder mächtigen (alten, weißen) Männern, die nichts anderes im Sinn haben, als ihre Machtpositionen zu festigen und fortzuschreiben. Das wäre dann legitim, wenn sie dies mit ihrem eigenen Geld täten. Tun sie aber nicht, sondern sie tun es mit unserer Pflichtmitgliedschaft. Also auch mit dem Beitrag all jener Unternehmer*innen, die Ökologisierung und soziale Fairness als Chance sehen.

Doch die Wirtschaftskammer Österreich blockiert jede Veränderung in diese Richtung – reflexartig.

Anstatt die Macht der Pflichtmitgliedschaft zu nützen, um Österreich zum Vorreiter in Sachen regenative, sozial-verträgliche Wirtschaft zu machen, betoniert sie (im wahrsten Sinne des Wortes) ihre veralteten, nicht nachhaltigen Positionen ein und tut so als würden sie ALLE Wirtschaftstreibenden vertreten.

Insofern nehme ich ihnen den Humor mit der Marie nicht ab. Ich glaube vielmehr es ist reine Perfidie: Der Ausdruck „Her mit der Marie“ wurde im 19. Jahrhundert ausschließlich von Gaunern benutzt. (Die Forderung bezog sich dabei auf den Maria-Theresien-Taler.)

#mahrermussweg #changewko

Ich wünsche euch dennoch bzw. erst recht einen wunderschönen, erholsamen Sommer! Wir sehen uns bei dem einen oder anderen Event ab September!

Eure Alexandra PS: Es gibt in der Wirtschaftskammer auch zahlreiche Unternehmer*innen, die für deren Veränderung kämpfen. Im März 2025 könnt ihr ihnen eure Stimme bei der WK-Wahl geben.