Wie die Moderation von online-Besprechungen gelingt.

Klare Vorgaben, komprimierte Beiträge und die volle Aufmerksamkeit des Moderators/der Moderatorin sind online noch wichtiger als bei onsite-Meetings.

Auch wenn wir alle keine Lust mehr auf Zoom, Teams & Co haben – sie werden uns mit Sicherheit auch über Corona hinaus erhalten bleiben. Damit online-Meetings in Zukunft von allen Teilnehmenden als produktiv und angenehm empfunden werden, hilft es, sich an diese Regeln zu halten:

  1. Kein noch so kurzes Meeting ohne Moderation!
    Jede Besprechung – natürlich auch online – braucht eine Agenda mit Zeiteinteilung und Protokoll.

  2. Zeitpuffer für technische Pannen und/oder Informelles einplanen
    Planen Sie 10 Minuten mehr ein: Manchmal dauert es, bis alle virtuell zusammengefunden haben. Wenn Sie eine kleinere Runde sind, bleibt Ihnen Zeit zu einem informellen Austausch und sanftem Ankommen.  (Hier eignet sich z.B. wunderbar die kurze Fragerunde: „Was hast du heute schon Schönes erlebt?“ Das lässt das Meeting gleich mit Good Vibes beginnen.)

  3. Online-Moderation erfordert noch mehr Aufmerksamkeit.
    Da Sie von Ihren Kolleg*innen ja nur Ausschnitte sehen, müssen Sie genau hinsehen, wie es ihnen geht. Falls möglich sollten alle ihre Kamera einschalten. Es ist ungemein schwieriger, einen Haufen schwarzer Kasteln als Menschen wahr- und ernst zu nehmen und ihre Aufnahmebereitschaft einzuschätzen.

  4. A propos Aufnahmebereitschaft
    Seien Sie online als Moderatorin/Moderator noch strenger. So gehen Sie ökonomisch mit den Ressourcen ihrer Kolleg*innen und ihren eigenen um.

  5. Seien Sie dabei noch höflicher und formulieren Sie freundlicher.
    Sie haben nur eine sehr eingeschränkte Wirksamkeit. Zwischentöne gehen virtuell leicht verloren. Gesicht und Stimme, vielleicht noch Hände. Daher bekommen ihre Worte und ihr Tonfall mehr Gewicht: Ihr Lächeln kommt übrigens auch bei jenen an, die Sie nicht im Bild haben. Sprechen Sie online langsamer, vor allem, wenn Sie komplexe Inhalte vermitteln wollen!

  6. Je kürzer, je besser
    Die Aufmerksamkeitsspanne ist vor dem Bildschirm deutlich kürzer als offline. Die Ablenkung ist stets parat. Bitten Sie daher die Teilnehmenden um kurze Beiträge. Planen Sie deutlich mehr Pausen ein.

  7. Klarheit in den Formulierungen
    Online vermittelt nur wenig Zwischentöne. Daher müssen wir unsere Beiträge klarer und eindeutiger formulieren und das Protokoll noch klarer abstimmen.

8. Die Technik im Griff – aber immer mit Technikaussetzern rechnen
Nach über einem Jahr Homeoffice können die meisten zwar mit der Technik umgehen. Aber zu Aussetzern kann es immer kommen. Wenn die Technik streikt, ist Ruhe bewahren zwar nicht leicht, aber hilfreich.

  • Bestimmen Sie immer einen Co-Host, damit jemand im Notfall übernehmen kann.
  • Falls die Bandbreite zu gering ist, bitten Sie – wenn möglich – die Kamera auszuschalten.
  • Haben Sie einen Plan B bei Präsentationen (z.B. die PowerPoint auch als pdf.)



9. Holen Sie die Teilnehmenden aktiv ins Gespräch.
Hinter dem Bildschirm können sich Schüchterne (oder Uninteressierte) leicht verstecken. Holen Sie sie direkt in die Diskussion, indem Sie sie direkt ansprechen.


10. Professionell ja, perfekt nein.
Natürlich muss es im Homeoffice professionell zugehen. Eine gute Ausstattung, ein ruhiger Raum, Businesslook zumindest über der Tischkante. Aber dennoch erwartet niemand 100%ige Perfektion. Ein Kind, das kurz hereinschaut, ein Hund der bellt – so ist das eben @home.

Online Meetings werden dann als angenehm empfunden, wenn strukturiert und komprimiert gearbeitet wird. Dabei soll durchaus Platz für Informelles sein. Aber eben geplant und zeitlich begrenzt. 

Schenken Sie sowohl als Moderator/Moderatorin als auch als Teilnehmende Ihre freundliche Zuwendung. Dann können wir alle in vollem Umfang von den vielen Vorzügen der online-Meetings profitieren.